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Studienfahrt Tourismus

Strukturwandel in der Praxis – Studienfahrt im Lausitzer Revier

Gruppenbild auf den Aussichtsturm am Tagebau Nochten © core-consult GmbH & Co. KG

Hauptanliegen der Studienfahrt war es, den Strukturwandel in Sachsen in der Praxis vorzustellen und die bisherigen Erfahrungen mit dem polnischen Partner und lokalen Behörden zu teilen sowie über ausgewählte sächsische Strukturentwicklungsprojekte zu informieren.

Auf dem Programm stand ein Besuch bei der LEAG. Neben einem Überblick über die Tätigkeitsfelder im Bereich der Wiedernutzbarmachung der Tagebaue waren auch die Auswirkungen der Entscheidung zum Kohleausstiegs auf die LEAG als Energieunternehmen und Kraftwerksbetreiber Gegenstand des Gesprächs. Anschließend folgte ein Aufstieg auf den Turm am Schweren Berg mit Blick auf den Tagebau Nochten sowie ein kleiner Gang über bereits rekultiviertes Gelände.

Die überaus interessanten Ausführungen des Leiters der Biosphärenreservatsverwaltung zum UNESCO Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft – übrigens das einzige Biosphärenreservat in Deutschland in einer Bergbaufolgelandschaft - verkürzte die Fahrt zum Naturschutzzentrum Haus der Tausend Teiche (HdTT). Bei einem Zwischenstopp am Bärwalder See wurde deutlich, wie wichtig der Ausbau touristischer Angebote für die wirtschaftliche Wertschöpfung in der Region ist. In Malschwitz angekommen folgte eine Darstellung des aktuell zur Förderung aus Strukturmitteln des Bundes eingereichten Projektes WildNaTour (=Wild(erleb)nis, Nachhaltigkeit und Tourismus). Hauptziel des Projektes ist die Stärkung des Biosphärenreservats. Erreicht werden soll dies durch Maßnahmen in die touristische Infrastruktur und im Bereich des Klima- und Umweltschutzes.

Der letzte Programmpunkt führte uns zur Energiefabrik Knappenrode. Eine der ersten Investitionsentscheidungen nach dem Beschluss des Bundes zum Braunkohleausstieg war die Förderung der baulichen und musealen Umgestaltung der Energiefabrik Knappenrode einschl. der Errichtung einer neuen Dauerausstellung. Die Ausstellung wurde im Herbst 2020 offiziell eröffnet. Gezeigt wird die Entwicklung des alten Lausitzer Reviers von seinen vorindustriellen Anfängen hin zu einer zukunftsorientierten Urlaubs- und Energieregion. Dabei spielt die Gestaltung des Lausitzer Seenlands ebenso eine Rolle wie aktuelle Fragen der Energiewende. Die Delegation war sichtlich über das Ergebnis der jahrelangen Bemühungen beeindruckt. Daher verwunderte es nicht, dass die niederschlesischen Kollegen sogleich einen Besuch mit Landschaftsplanern ankündigten. Am Beispiel der Energiefabrik Knappenrode wird deutlich, welchen Beitrag in Wert gesetzte Industriekultur zur Stärkung des Tourismus leisten kann.

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