Europäische Raumordnung
Grundlage der Europäischen Raumordnung ist das Europäische Raumentwicklungskonzept (EUREK), das am 10./11.05.1999 in Potsdam vom informellen Raumordnungsministerrat der damals 15 EU-Mitgliedstaaten verabschiedet wurde. Das EUREK ist ein Orientierungsrahmen für die territoriale Zusammenarbeit und bildet eine gemeinsame Grundlage über die räumlichen Ziele und Optionen der zukünftigen raumwirksamen Politiken und Maßnahmen. Mit den drei grundlegenden Zielen europäischer Raumordnungspolitik soll in Europa
- wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt,
- Erhaltung und Management der natürlichen Lebensgrundlagen und des kulturellen Erbes sowie
- ausgeglichenere Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Raumes
erreicht werden.
Leitbilder für die räumliche und siedlungsstrukturelle Entwicklung der EU sind
- die Entwicklung eines ausgewogenen und polyzentrischen Städtesystems und eine neue Beziehung zwischen Stadt und Land,
- die Sicherung eines gleichwertigen Zugangs zu Infrastruktur und Wissen sowie
- die nachhaltige Entwicklung, intelligentes Management und Schutz von Natur und Kulturerbe.
Ziele und Leitbilder des EUREK sollen von den europäischen Institutionen und den nationalen, regionalen und lokalen Regierungs- und Verwaltungsebenen angestrebt werden.
Territoriale Agenda der Europäischen Union 2030
Als strategisches Dokument schafft die Territoriale Agenda 2030 (TA 2030) den politischen Rahmen für eine Förderung des territorialen Zusammenhalts in Europa: Eine Zukunft für alle Orte. Die für Raumordnung und territoriale Entwicklung zuständigen europäischen Ministerinnen und Minister haben das Vorläuferdokument, die "Territoriale Agenda" von 2020, einer intensiven Prüfung unterzogen.
Angesichts alter und neuer Herausforderungen für die Raumentwicklung, wie der Anpassung an den Klimawandel, Umbau der Energieversorgung sowie die Lösung der demographischen Herausforderungen, bietet die Territoriale Agenda 2030 eine strategische Orientierung der Raumordnungspolitik. Sie wurde außerdem an den veränderten europapolitischen Rahmen, bedingt durch das Inkrafttreten des Lissabon-Vertrags und die Verabschiedung der "Europa 2030"-Strategie, angepasst. Die Territoriale Agenda bildet so einen aktionsorientierten politischen Rahmen zur Stärkung des territorialen Zusammenhalts.
Die Territoriale Agenda 2030 nennt 6 Prioritäten in 2 Hauptkategorien für die Entwicklung Europas.
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Ein gerechtes Europa, dass allen Orten und Menschen Zukunftsperspektiven bringt.
- Ausgewogene Raumentwicklung mithilfe der Vielfalt Europas
- Konvergente lokale und regionale Entwicklung, weniger Ungleichheiten zwischen den Orten
- Integration über Grenzen hinweg - leichteres Leben und Arbeiten über Landesgrenzen hinweg.
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Ein grünes Europa, das gemeinsame Lebensgrundlagen schützt und gesellschaftliche Transformation gestaltet.
- Bessere ökologische Lebensgrundlagen, klimaneutrale und widerstandsfähige Städte und Regionen.
- Eine starke und nachhaltige lokale Wirtschaft in einer globalisierten Welt.
- Nachhaltige digitale und physische Konnektivität von Orten
Bilder und Karten sagen manchmal mehr als viele Worte, daher stellen wir Ihnen nachfolgend den Atlas für die Territoriale Agenda 2030 zum Download bereit, in dem einige Aspekte grafisch gut veranschaulicht werden.